Auch dieses Jahr verleiht der BUND wieder seinen Umweltpreis "süße Orange". Vorschläge an Gerd Zimmermann, Mozartstr. 24, 65594 Runkel.
Limburg-Weilburg.- „Wieder einmal blicken wir auf ein Jahr zurück, in dem sich einiges im Bereich Umwelt- und Naturschutz verbessert hat. Es hätte allerdings viel, viel mehr sein müssen“, kritisierte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. „Fast alle Parteien und ein großer Teil der Bevölkerung haben erkannt, wie kritisch unsere Lage ist und dass viele einschneidende Maßnahmen notwendig sind, um eine drohende Klimakatastrophe zu vermeiden. Leider hat diese Einsicht nicht dazu geführt, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Spürbare Einschränkungen dürfen offensichtlich nicht den eigenen Lebensbereich betreffen und auch kein Geld kosten.“ Selbstverständlich müsse der Klimaschutz sozialverträglich gestaltet werden, aber er lasse sich nicht zum Nulltarif durchführen. Vieles, was unserer Gesellschaft heute finanziell nicht zumutbar erscheine, müsse schon in wenigen Jahren sehr teuer bezahlt werden. Zimmermann: „Auch deshalb ist es wichtig, dass die Umweltverbände immer wieder ihre Stimme erheben und die notwendigen und unumgänglichen Forderungen stellen. Wir als BUND machen auf alle Fälle weiter und lassen uns nicht entmutigen.“
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine überaus positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes. Als Beispiele nannte er die zahlreichen von Dr. Jörg Rau verfassten qualifizierten Stellungnahmen zu geplanten Bebauungen und zu Flächennutzungsplänen, das Engagement für blühende Weg- und Straßenränder, um das Insektensterben aufzuhalten, und Pflegemaßnahmen auf den Grundstücken des Kreisverbandes in Eschhofen. Wichtigen Themen wie dem Ausbau erneuerbarer Energien, der Verhinderung der zunehmenden Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und der Kontrolle von Ausgleichsmaßnahmen werde sich der Kreisverband auch in Zukunft engagiert widmen. Ein wichtiges Ziel sei die Schaffung eines Landschaftspflegeverbandes im Landkreis, so wie es in fast allen hessischen Landkreisen bereits der Fall ist. Auch solle der Umweltpreis, die „Süße Orange“, 2023 wieder verliehen werden und Vorschläge könnten bereits eingereicht werden. Preisträgerin des vergangenen Jahres war der Frisiersalon Ina Spielvogel aus Wirbelau für seinen Einsatz bei „Hair help the oceans“. In den Monatssitzungen, die in der Regel am ersten Dienstag jeden Monats in Faulbach stattfinden und zu denen auch Interessierte willkommen sind, werde stets über regionale und überregionale Umweltthemen informiert und beraten.
Die Ortsvorsitzende von Runkel Marlis Zimmermann berichtete von der guten Arbeit vor Ort und den für 2023 anstehenden Vorhaben. Realisiert wurden bisher auch das Projekt Schwalbenhaus und die ersten Pflanzungen von Apfelbäumen für den Ennericher Äppelberg. Zudem gab es nach einer zweijährigen Pause wieder eine erfolgreiche Kulturveranstaltung, und angestoßen wurde das Thema Mähen von Wegrändern und städtischen Flächen, um der Artenvielfalt eine Chance zu geben. Über die Situation beim Ortsverband Weilburg und die geplanten Aktivitäten berichtete Doris Franz. Mit einem Bildervortrag über eine Wanderreise auf der Insel Elba informierte Marlis Zimmermann über nachhaltiges und umweltfreundliches Reisen.
Limburg-Weilburg/Hadamar.- Mit der „Süßen Orange 2022“, dem Umweltpreis des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg, wurde jetzt der Frisiersalon Ina Spielvogel aus Runkel-Wirbelau geehrt. Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann würdigte das vorbildliche Engagement von Friseurmeisterin Ina Spielvogel und ihrer Mitarbeiterin Chiara Kitzelmann, die die Aktion „Hair Help the Oceans“ unterstützen. Statt die in ihrem Betrieb abgeschnittenen Haare im Müll zu entsorgen, werden sie gesammelt und an ein Unternehmen in Niedersachsen geschickt. Mit den Haaren werden Nylonstrümpfe gefüllt und daraus Matten und Schläuche produziert, die bis zu acht mal zur Reinigung von Gewässern eingesetzt werden können. „Haare besitzen die Eigenschaft, viel Öl und Fett aufzusaugen“, so Zimmermann. „Sie eignen sich daher hervorragend als natürliches Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen, die in Meeren, Flüssen und Seen durch Öl, Sonnenmilchreste oder sogar Benzin entstanden sind. Dabei kann ein Kilogramm Haare bis zu acht Liter Öl oder Fett aus dem Wasser aufsaugen.“ Solche Haarfilter seien mittlerweile weltweit erfolgreich im Einsatz. Eine besondere Bewährungsprobe hat die Methode im Sommer 2019 bestanden, als vor der Insel Mauritius ein Frachter auf Grund lief und mehrere Tausend Tonnen Öl ins Meer flossen. Durch den Einsatz von mit Haaren gefüllten Matten und Sperren konnten die gewaltigen Umweltschäden abgemildert werden. Zimmermann: „Grundsätzlich ist der Einsatz von Haarfiltern überall sinnvoll, wo Benzin und Motoröl in ein Gewässer geraten sind.“ Angesichts der heutigen Umweltprobleme sei diese Aktion zwar nur ein kleiner Beitrag zur Verbesserung, aber man sei der Überzeugung, dass die Menschheit in allen Bereichen etwas tun müsse, um das Leben auf der Erde auch für zukünftige Generationen erträglich zu gestalten.
Die beiden Friseurinnen Ina Spielvogel und Chiara Kitzelmann zeigten sich sehr erfreut über die Auszeichnung und betonten die Bedeutung sozialen und umweltfreundlichen Verhaltens. In ihrem Salon werden längere, abgeschnittene Haare ebenfalls gesammelt und gesondert weitergereicht für die Herstellung von Perücken für krebskranke Kinder und Erwachsene. Und Trinkgeld ihrer Kundschaft spenden sie für wohltätige Zwecke, beispielsweise für Flutopfer im Ahrtal oder für den Förderverein Wirbelau, der Flüchtlingen aus der Ukraine hilft.
Zimmermann: „Wir wissen, dass es in unserer Region bereits einige Friseursalons gibt, die „Hair Help the Oceans“ unterstützen, und wir hoffen, dass sich durch die Auszeichnung des Frisiersalons Spielvogel aus Wirbelau mit unserem Umweltpreis noch viele Betriebe dieser bemerkenswerten Aktion anschließen.“
Foto: (BUND-Kreisverband) Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann (2. von rechts) überreicht Ina Spielvogel (2. von links) und Chiara Kitzelmann im Beisein seiner Stellvertreter die „Süße Orange 2022“
Runkel-Ennerich.- Zufrieden mit der engagierten Arbeit des Vorstands des BUND-Ortsverbandes Runkel zeigten sich die Mitglieder auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung, die, nachdem die für März geplante Sitzung wegen der Coronapandemie abgesagt werden musste, nun im Ennericher Bürgerhaus stattfand. In ihrem Rückblick hob die Vorsitzende Marlis Zimmermann besonders herausragende Aktivitäten hervor. Im Frühjahr wurde unterstützt von Spenden und viel ehrenamtlicher Arbeit ein Schwalbenhaus fertiggestellt und mit einem gelungenen „Richtfest“ am Bürgerhaus in Ennerich aufgestellt. Erfolgreich sei auch die Teilnahme des BUND am StadtRadeln im Juni gewesen, bei dem BUND-Mitglied Ralf Weigelt mit hervorragenden 922 geradelten Kilometern sogar Runkeler Einzelsieger wurde. Mit irischer Musik begeisterte der Musiker Paddy Schmidt, der Anfang November im ausverkauften Ennericher Bürgerhaus bei der nunmehr vierzehnten Kuturveranstaltung auf Einladung des BUND-Ortsverbandes auftrat. Der erzielte Erlös sei wieder für regionale Naturschutzprojekte vorgesehen, so Zimmermann. „Auch im nächsten Jahr ist wieder eine Kleinkunstveranstaltung im November geplant, und fortsetzen wollen wir auch die Pflanzung von Apfelbäumen am Äppelberg, die in guter Zusammenarbeit mit dem Ennericher Ortsbeirat stattfand.“ Mit Unterstützung des Kreisvogelschutzbeauftragten Herbert Friedrich (Wirbelau) wurde eine von mehreren Steinkauzröhren erneuert, die vom Ortsverband schon vor Jahren für in Ennerich brütende Steinkäuze aufgehängt wurden. Begrüßt wurde der geplante Radwegeplan des Kreises, durch den es auch in Runkel Verbesserungen geben wird. Zimmermann: „Wir sind seit Jahren unzufrieden mit der Situation für Radfahrende und haben leider erfolglos immer wieder Vorschläge für ein sichereres Radfahren im Bereich Runkel gemacht.“ Auch einige Themen, die in einem Gespräch mit Bürgermeister Kremer besprochen wurden, sollen weiter bearbeitet werden, so etwa die Pflege städtischer Grundstücke und Wegränder, der Beitritt der Stadt zur Aktion Klimakommune und die Ernennung von Runkel als Fair-trade-Stadt.
Bei den Vorstandswahlen einstimmig wiedergewählt wurden Marlis Zimmermann als Erste Vorsitzende, Bärbel Uhl als Stellvertretende Vorsitzende und Gerd Zimmermann als Kassenwart. Marlis Zimmermann hat dieses Amt bereits seit der Gründung des Ortsverbandes 1986 inne, Bärbel Uhl ist seit 1997 Zweite Vorsitzende und Gerd Zimmermann seit 1999 für die Kasse zuständig.
Foto (BUND): Der wiedergewählte Vorstand des BUND-Ortsverbandes Runkel (von links) Marlis Zimmermann, Bärbel Uhl, Gerd Zimmermann
Limburg-Weilburg.- „Leider werden die Weg- und Straßenränder und auch die Ackerraine fast überall zu früh und viel zu häufig gemäht und gemulcht und damit wird dieser oftmals letzte Lebensraum in der offenen Landschaft zerstört.“ Mit dieser Feststellung haben sich jetzt Mitglieder des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg, des NABU-Kreisverbandes Limburg-Weilburg, des NABU Hundsangen und des Imkervereins Hadamar-Dornburg sowie weitere am Thema Interessierte zu einem „Runden Tisch Wegränder“ zusammengefunden. „Wir wollen nach guten Lösungen suchen und hoffen auf Unterstützung von Seiten der Städte und Gemeinden, der Landwirte und weiterer Umwelt- und Naturschützer“, so BUND-Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann. Nach Meinung der Gruppe sollten Wegränder nur einmal im Jahr und auf keinen Fall im Zeitraum von Anfang März bis Ende September gemäht werden. In der Begründung heißt es: „In der offenen Landschaft finden wir fast überall zu wenige Blühwiesen, Brachflächen, Hecken und Baumreihen. Arten wie Kiebitze, Feldlerchen, Rebhühner, Goldammern und Feldhamster sind deshalb fast gar nicht mehr bei uns zu finden. Um dieses Artensterben – auch bei den Insekten – aufzuhalten und die Biodiversität zu fördern, gewinnen Weg- und Straßenränder als auch Ackerraine eine immer höhere Bedeutung. Sie sind ein bedeutsames Nahrungshabitat und häufig die letzten Rückzugsorte von vielen Arten in der offenen Flur geworden: für Bienen und Schmetterlinge, denen anderswo Blüten fehlen; für Wiesenpflanzen, die Zeit zur Entwicklung brauchen; für Insekten, die in abgestorbenen Pflanzenstängeln überwintern; aber auch für Vögel und Niederwild (zum Beispiel Feldhasen), die diese als Deckung nutzen. Nicht gemähte Weg- und Straßenränder leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Biotopvernetzung und bieten in blühendem, aber auch verblühtem Zustand eine wichtige Struktur in der freien Landschaft.“ Mit ihrem Appell, diese Ränder in der Hauptvegetationszeit zu belassen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Artenvielfalt zu leisten, wendet sich der „Runde Tisch Wegränder“ an die Gemeinden und Städte, aber auch an Landwirte und Straßenmeistereien. Markus Duchscherer vom NABU Hundsangen betont: „Von März bis Ende September sollten alle Ränder an den Straßen, an den Feldern und auch an den Wiesen und am Wald - wo immer möglich - nicht gemäht werden. Eine Mahd jährlich ist ausreichend und zwar erst in der Zeit von Oktober bis Februar. Am besten wäre es, erst im Februar zu mähen, denn dann können viele Insekten in den Pflanzenstängeln überwintern.“ Überzeugt sei man, so Hermann Maxeiner, stellvertretender BUND-Kreisvorsitzender, dass dies für die Kommunen eine deutliche Einsparung wäre sowohl was die Finanzen als auch was Arbeitsstunden betrifft: „Und nicht zuletzt wäre es ein wichtiger Beitrag in Richtung ‚Klimakommune‘, deren Ziele Energieeinsparung und Reduzierung von CO² die meisten Städte und Gemeinden in unserem Landkreis unterschrieben haben.“ Bei der Umsetzung der Forderung sei es wichtig, einige Pflegehinweise für die Ränder zu beachten: Die Mahd sollte möglichst mit einem Kreisel- oder Balkenmäher erfolgen, nicht mit einem Mulcher, denn beim Mulchen würden fast alle Insekten getötet und viele Plastikverpackungen blieben in Kleinteile zerlegt im Boden. Die Schnitthöhe sollte mindestens 15 cm betragen und das Schnittgut müsse beseitigt werden, um dem Boden Nährstoff zu entziehen und dadurch die Artenvielfalt der Wiesenpflanzen zu erhöhen. Auch dürften Ränder nicht mitgedüngt und mitgespritzt werden, was von den Eigentümern der Wegränder, meist Städte und Gemeinden, verboten werden könnte. Peter Stecker vom Imkerverein Hadamar-Dornburg: „Im Westerwald haben sich einige Gemeinden und Landwirte dieser einfachen und effektiven Maßnahme für Artenschutz schon angeschlossen. Die Natur wird es uns danken, wenn wir sie mehr in Ruhe lassen anstatt sie immer weiter durch zunehmende Besiedelung und Überpflege zurückzudrängen.“
Wer Interesse an einer Mitarbeit am „Runden Tisch Wegränder“ hat, kann sich mit Gerd Zimmermann, Tel. 064821773 oder Email gerdzimmermann.ennerich@gmx.de in Verbindung setzen.
Waldbrunns Gemeindevertretung hat sich mehrheitlich gegen Photovoltaikanlagen auf der Grundschule Ellar und der Kläranlage ausgesprochen. Hat man denn noch immer nicht die drohende Gefahr einer Klimakatastrophe erkannt? Kapiert man immer noch nicht, dass eine jede und ein jeder geradezu verpflichtet ist, sich für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energiewende einzusetzen. Und erst Recht ist es doch die Politik, die für unser aller Zukunft eine große Verantwortung trägt – und damit auch für unsere Kinder und Enkelkinder, die mehr als einen Betreuungsplatz in einer schönen Kita brauchen. Wie wollen wir denn die sicher nicht zu hoch gesetzten Klimaziele erreichen, wenn es überall heißt: „Dafür haben wir kein Geld!“ An der Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind oder Wasser geht heute kein Weg mehr vorbei, wollen wir auf die gefährliche Atomenergie und umweltschädliche Kohlekraftwerke verzichten. Für eine Gemeinde wie Waldbrunn ist es ein Leichtes, stromproduzierende Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden zu errichten. Natürlich ist es erforderlich, dafür Haushaltsmittel zu investieren, und natürlich sind die Budgets in den Gemeinden knapp und es werden vielerorts rote Zahlen geschrieben. Aber es „rechnet“ sich doch, denn es geht um unsere Gesundheit und unser Überleben in einer intakten Umwelt. Die Attraktivität eines Ortes bemisst sich doch nicht an teuer ausgebauten Straßen – auch wenn man dies in Waldbrunn noch immer zu glauben scheint.
Gerd Zimmermann, Ennerich
Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg
Limburg-Weilburg.- Im November 1980 wurde der Kreisverband Limburg-Weilburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) auf Kreisebene gegründet. Da die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten im vergangenen Jahr wegen der Pandemie abgesagt werden mussten, wurden jetzt die beiden Gründungsmitglieder Philippe Trapp (Mensfelden) und Dr. Jörg Rau (Niederzeuzheim) für ihre über vierzigjährige Mitgliedschaft geehrt. Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann lobte ihr außerordentliches Engagement für Natur und Umwelt und überreichte ihnen die Ehrenmedaille des BUND-Hessen in Silber. Philippe Trapp gehört dem BUND bereits seit 44 Jahren an, denn vor der Gründung des Kreisverbandes war er bereits in der 1977 gegründeten kreisübergreifenden Regionalgruppe Aar aktiv. Zimmermann lobte Trapps unermüdlichen Einsatz in der praktischen Naturschutzarbeit, insbesondere im Naturschutzgebiet Mensfelder Kopf und auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Oberneisen. Im Kreisvorstand hat er zudem die Funktion des Wanderwartes, denn unter seiner Leitung finden bereits seit mehr als zwanzig Jahren monatliche Wandertouren in der Region statt. Ebenfalls Gründungsmitglied des BUND-Kreisverbandes und seit über vierzig Jahren im Amt des Kassenwartes ist Dr. Jörg Rau. Er ist außerdem seit vielen Jahren Vertreter des Kreisverbandes im BUND-Landesrat, in der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Limburg-Weilburg und in der BUND-Landesdelegiertenversammlung. Im Naturschutzbeirat des Kreises hat er schon jahrelang den Vorsitz, und als stellvertretender Kreisvorsitzender schreibt er, so Zimmermann, “in sehr arbeitsintensiver und hochqualifizierter ehrenamtlicher Arbeit Jahr für Jahr unzählige Stellungnahmen zu Bebauungsplänen der Städte und Gemeinden im Landkreis”. Auch Michael Rothkegel, Geschäftsführer beim BUND-Landesverband Hessen, sprach seinen Dank aus und würdigte den über vierzigjährigen Einsatz von Dr. Jörg Rau und Philippe Trapp.
Foto: (von links) Philippe Trapp, Gerd Zimmermann, Dr. Jörg Rau
Limburg-Weilburg.- Ein kritisches Resümee zur aktuellen Situation im Umweltschutz zog der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung: „Wieder einmal blicken wir auf ein Jahr zurück, in dem die Zahl der Menschen – auch der politisch Verantwortlichen - , die den Ernst der Klimakrise erkannt haben, erfreulicherweise größer geworden ist. Aber wieder einmal sind die Maßnahmen, die durchgeführt oder angekündigt wurden, viel zu wenig, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.“ Zur Veranschaulichung zog er das Bild eines Schnellzuges heran, der auf einen Abgrund zurast. „Langsamer fahren kann nicht die Rettung sein!“ Er betonte, dass es schwierig sei, Klimaschutzmaßnahmen durchzusetzen, besonders, wenn ein Großteil der Bevölkerung und einige Parteien forderten, dass es dabei keinerlei Einschränkungen im persönlichen Bereich geben dürfe und alles zum Nulltarif durchgeführt werden müsse. Zimmermann: „Leider wird der Blick immer nur darauf gerichtet, was uns eine klimafreundliche Politik kostet, und nicht, was es kostet, wenn wir nicht endlich handeln, um Klima und Umwelt zu retten.“ Als völlig unverständlich und bedrohlich nannte er die Vorstellung, mit Atomenergie Klimaprobleme lösen zu wollen: „Finanziell ist sie nicht konkurrenzfähig, sondern viel zu teuer, selbst wenn man die immensen Kosten der Endlagerung unzulässigerweise nicht berücksichtigt. Auch die Gefahren der Urangewinnung, des Betriebs der Anlagen, der Zwischenlagerung der Brennelemente und ihrer noch immer ungelösten Endlagerung sollten mittlerweile allen bewusst sein.“ Seit der letzten Jahreshauptversammlung im März 2020 habe es zwar deutlich weniger Sitzungen und fast keine Veranstaltungen gegeben, man habe sich dennoch aktiv Fragen des Natur- und Umweltschutzes im Landkreis gewidmet. Als Beispiele nannte er die Spurtunnelaktion Gartenschläfer in Mensfelden, den Bau eines Storchennestes in Ellar, die Zusammenarbeit mit Fridays-for-Future-Gruppen in Limburg und Weilburg sowie zahlreiche Arbeitseinsätze auf betreuten Grundstücken und am Mensfelder Kopf. Wichtigen Themen wie dem fortschreitenden Insektensterben, der dringend notwendigen Energiewende und der Verbesserung von Radwegen werde sich der Kreisverband auch in Zukunft engagiert widmen. Zimmermann: „Wir als BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg werden uns auch weiterhin hier vor Ort und darüber hinaus für die Lösung der großen und kleinen Fragen des Umwelt- und Naturschutzes einsetzen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten.“ Als Vertreter des BUND-Hessen verdeutlichte Landesgeschäftsführer Michael Rothkegel die Bedeutung von Naturschutzverbänden, um die Politik zu der dringend erforderlichen sozialgerechten ökologischen Transformation zu bewegen. Die Ortsvorsitzenden von Runkel und von Weilburg, Marlis Zimmermann und Wilhelm-Friedrich Grote, berichteten von der erfolgreichen Arbeit vor Ort und den für 2022 anstehenden Vorhaben. Bei den Vorstandswahlen einstimmig wiedergewählt wurde der amtierende Kreisvorstand mit Gerd Zimmermann (Erster Vorsitzender), Hermann Maxeiner (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Jörg Rau (stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart), Marlis Zimmermann (Pressewartin), Heike Hochkirch (Schriftführerin), Doris Franz (Beisitzerin) und Philippe Trapp (Wanderwart). Mit einem Bildervortrag über die Natur und Umwelt in Costa Rica veranschaulichte Marlis Zimmermann die fortschrittliche Umweltpolitik des kleinen, immens artenreichen mittelamerikanischen Landes.
Limburg-Weilburg.- „Wir als BUND lassen uns nicht entmutigen und versuchen weiterhin uns engagiert für den Klimaschutz, den Naturschutz und den Umweltschutz einzusetzen“, betonte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Man könne feststellen, dass der BUND in unserem Landkreis in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung gewonnen habe, aber noch wichtiger sei, dass seine Themen und Anliegen an Bedeutung gewonnen haben. Zimmermann kritisierte: „Leider gibt es von Seiten der politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen bei der Umsetzung unserer Ziele noch einen sehr großen Nachholbedarf.“ Als Beispiele nannte er die dringend erforderliche flächendeckende Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft und die notwendige drastische Reduzierung des Flächenverbrauchs. „Noch immer werden in Deutschland täglich über 60 Hektar neu als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen – in Hessen sind dies jeden Tag 3,5 Hektar -, davon ein großer Teil total versiegelt.“ Ziel müsse sein, in naher Zukunft keine weiteren Flächen zu versiegeln und zwar nicht erst ab 2050 wie von der Bundesregierung vorgesehen. Zaghafte Fortschritte gebe es nach massivem Druck und gerichtlichen Vorgaben derzeit bei der Verbesserung der Luftqualität in den Städten, wenngleich die roten und grünen Leuchtfelder am Karstadtgebäude an der Limburger Schiedekreuzung wohl keinen Beitrag dazu leisteten. Auch ein Tempolimit auf Autobahnen scheine nun erreichbar zu sein. „Aber“, sagt Zimmermann, „die Politik gleicht beim Thema Klimawandel noch immer einem Autofahrer, der zwar zaghaft Gas gibt, aber immer wieder auf die Bremse tritt beziehungsweise die Handbremse nicht lockert.“
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine überaus positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes. Als Beispiele nannte er die qualifizierten Stellungnahmen zu Bauleitplanungen, Proteste gegen Baumfällaktionen, die Beteiligung an Projekten in Schulen und die gute Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Gruppierungen. Wichtigen Themen wie dem ökologischen Landbau, verschwundenen Feldwegen und der Energiewende werde sich der Kreisverband auch in Zukunft engagiert widmen. Zudem werde in den Monatssitzungen, die in der Regel am ersten Dienstag im Monat in Faulbach stattfinden, stets über regionale und überregionale Umweltthemen informiert und beraten. Als Vertreter des BUND-Hessen schilderte Landesgeschäftsführer Michael Rothkegel die Aktivitäten des Landesverbandes zur dringend erforderlichen Verkehrswende, zum Thema Bau von Windkraftanlagen in Hessen und zu den zu erwartenden Castortransporten mit radioaktivem Atommüll, der in Biblis gelagert werden soll. Die Ortsvorsitzenden von Runkel und von Weilburg, Marlis Zimmermann und Wilhelm-Friedrich Grote, berichteten von der erfolgreichen Arbeit vor Ort und den für 2020 anstehenden Vorhaben und Aufgaben. In Runkel konnte ein geplanter Golfplatz und damit die Zerstörung von Ackerflächen verhindert werden und es wurde eine Kulturveranstaltung durchgeführt, deren Erlös dem Naturschutz zugute kommt. Mit einem Bildervortrag von Hermann Maxeiner über eine Rundreise durch Schweden endete die gut besuchte Jahreshauptversammlung.
Limburg-Weilburg.- „Der Glaube an das Wirtschaftswachstum als Allheilmittel aller Probleme, auch der Umweltprobleme, ist leider noch sehr verbreitet“, kritisierte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Die Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland werden trotz eines leichten Rückgangs bei den Kohlendioxid-Werten bei weitem nicht erreicht: „In vielen Bereichen gibt es nur kleine Schritte statt der dringend notwendigen großen Schritte.“ Als ein weiteres Beispiel nannte er das Verbot von Plastiktrinkhalmen seitens der Europäischen Union, während die Firma Coca Cola weltweit auf Plastikflaschen umsteige und dies angesichts fehlender beziehungsweise zusammenbrechender Recyclingsysteme. Erfreulich sei ein steigendes Interesse der Menschen an Naturschutz- und Umweltthemen und das begrüßenswerte Engagement vieler Jugendlicher: „Die Fridays for Future machen Mut!“
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der vielfältigen Aktivitäten des fast tausend Mitglieder starken BUND-Kreisverbandes. Intensiv beschäftigt habe man sich mit dem Thema Energiewende und mit geplanten Windkraftanlagen. Besonders gedankt wurde Dieter Kees (Mensfelden) für seinen großen Einsatz bei Pflegemaßnahmen zum Schutz der Heidelandschaft am Mensfelder Kopf und bei mehreren Apfelleseaktionen, mit deren Erlös die Stiftung Naturschutz Oberneisen unterstützt wurde, die auch Flächen im Landkreis Limburg-Weilburg betreut. Außerdem hat der BUND viele qualifizierte Stellungnahmen zu Bauleitplanungen abgegeben, an Ortsbegehungen teilgenommen und sich für den Erhalt und die Anpflanzung von Laubbäumen eingesetzt. Regelmäßig wurden Wanderungen in der Region durchgeführt, monatliche Treffen mit informativen Vorträgen zu aktuellen Fragestellungen veranstaltet und erneut der alljährliche Umweltpreis, die „Süße Orange“, vergeben, diesmal an die Bäckerei Schmidt in Villmar. Auch zukünftig wolle der BUND aktiv für eine ökologische Landwirtschaft, gegen das Verschwinden von Feldwegen und gegen das Ausufern der Gewerbegebiete eintreten. Gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) wolle man sich, so Zimmermann, gegen Luftschadstoffe, vor allem in Limburg, und für einen verbesserten Öffentlichen Personennahverkehr engagieren.
Die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort und berichteten von erfolgreichen Naturschutzmaßnahmen. Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND-Landesverbandes Hessen, kritisierte besonders die auch hessenweit immer weiter zunehmenden Flächenversiegelungen: „Ziel muss die Nettonull sein, das heißt bei jeder weiteren Bebauung einer Fläche sollte die gleiche Menge an Quadratmetern entsiegelt werden!“ Einen weiteren Schwerpunkt legte Rothkegel auf die bevorstehende Europawahl und forderte auf, zur Wahl zu gehen: „Die EU-Gesetzgebung hat einen positiven Einfluss in vielen Bereichen und dient ganz wesentlich dem Umweltschutz auch bei uns!“ Marlis Zimmermann hielt unter dem Titel „Reiseabenteuer Uganda“ einen Bildervortrag über die Tier- und Pflanzenwelt, aktuelle Umweltprobleme und die Situation der Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt.
Seit 2000, also nun zum 19. Mal, verleiht der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg alljährlich den Umweltpreis, die „Süße Orange“, für vorbildliches ökologisches Handeln. Für das Jahr 2018 fiel unsere Entscheidung auf die Bäckerei Schmidt (Ulrich und Bärbel Schmidt) in Villmar. Immer wieder haben wir uns in den vergangenen Monaten auf unseren Sitzungen mit Themen befasst, die im Zusammenhang mit gesunder Ernährung, ökologischer Landwirtschaft und dem nachhaltigen und regionalen Wirtschaften stehen. Eindeutig zog der BUND dabei Position gegen den Einsatz von Pestiziden – wie etwa Glyphosat – in der Landwirtschaft, gegen den gewachsenen Fleischkonsum, gegen lange Transportwege und gegen die Verwendung von problematischen Zusatzstoffen bei der Lebensmittelproduktion. Dabei ist auch das heimische Bäckerhandwerk in unser Blickfeld geraten und wir haben uns bei der Bäckerei Schmidt Anfang des vergangenen Jahres über die vielfältige, gesunde und umweltfreundliche Herstellung von Brot- und Backwaren informiert. Ulrich Schmidt hat zusammen mit seiner Frau Bärbel den Betrieb von seinem Vater übernommen und führt ihn nun schon in der fünften Generation. Zu den Grundsätzen dieser Bäckerei gehört, dass alles frisch und selbst zubereitet wird und dies aus regionalen, meist ökologisch produzierten Zutaten. Dadurch werden lange Lieferwege vermieden und die Herkunft des verwendeten Getreides, der Eier, der Milch und weiterer Lebensmittel wie Erdbeeren, Himbeeren und Kürbiskernen ist bekannt. Zur Philosophie der Schmidts gehört auch, dass nicht jedes Produkt bis zum Ladenschluss vorrätig sein muss, wie das in den Bäckereifilialen der Supermärkte üblich ist. Nach einer Studie der Umweltstiftung WWF werden in Supermärkten am Abend bis zu einem Fünftel der Backwaren aus dem Sortiment genommen und vieles davon landet auf dem Müll. Auch wenn mitunter ein Teil der Lebensmittel gespendet oder zu Tierfutter verarbeitet wird, ist dies ein zu kritisierender Zustand, zumal bei der konventionellen Erzeugung die negativen Folgen durch Pestizideinsatz und Überdüngung zu beklagen sind. Gut finden wir auch den Lieferservice für weniger mobile Kunden und die angenehme Atmosphäre in Ihrem Laden und dem dazugehörigen kleinen Café, einem der in unserer Zeit selten gewordenen Orte für Gespräche und Informationsaustausch. Ebenso vorbildlich ist das Angebot von Produkten anderer Hersteller aus der Region wie etwa Rapsöl aus Lindenholzhausen, Honig aus Villmar sowie Konfitüre und Kürbiskerne aus Mensfelden. Für uns ist diese kleine Bäckerei in Villmar ein gelungenes Beispiel für regionale Vermarktung, für eine nachhaltige und umweltfreundliche Produktion und für Kundenfreundlichkeit. Wir hoffen sehr, dass Sie noch lange weitermachen, Ihren Grundsätzen treu bleiben und so zu einer gesunden Ernährung Ihrer Kundschaft beitragen und natürlich auch ganz wesentlich zur Belebung des Villmarer Ortskerns.
Herr und Frau Schmidt, wir überreichen Ihnen unseren Umweltpreis, die „Süße Orange“, als persönliche Auszeichnung, aber auch stellvertretend für viele andere kleine Handwerksbetriebe in unserer Region.
Herzlichen Glückwunsch zur „Süßen Orange 2018“!
Gerd Zimmermann, Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg
Verleihung an die Bäckerei Schmidt in Villmar am 16.1.2019, Foto Kerstin Kaminsky
Limburg-Weilburg.- „Die Bundesrepublik entfernt sich immer mehr von ihren Klimazielen und trotz des Wissens um die große Umweltschädigung werden Flugverkehr und das Reisen mit Kreuzfahrtschiffen weiter gefördert“, kritisierte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Zumindest beim Verbot des Einsatzes von Glyphosat gäbe es endlich erste Erfolge, doch leider würden positive Aktionen für die Umwelt in vielen Kommunen durch Abholzaktionen, Flächenversiegelungen, zusätzlich produzierte Verkehrsbelastung und gigantische Baumaßnahmen konterkariert. Erfreut zeigte sich Zimmermann darüber, dass Kinder und Jugendliche sich verstärkt für die Umwelt engagierten und dass der BUND auf allen politischen Ebenen ernstgenommen werde: „Dennoch ist unsere Arbeit nötiger denn je. Wir sind weiter gefordert und sollten uns auch weiterhin so aktiv engagieren wie bisher!“
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der vielfältigen Aktivitäten des fast tausend Mitglieder starken BUND-Kreisverbandes. Dank vieler Arbeitseinsätze sei der Mensfelder Kopf wieder eine sehenswerte und schützenswerte Heidelandschaft und im ganzen Landkreis fänden Blühstreifen und Blühwiesen großen Anklang. Besonders hob er die Auseinandersetzung hervor mit hochaktuellen Themen wie dem geplanten Golfplatz in Limburg, der beabsichtigten Erweiterung des Kalkwerkes Steeden, der mit Schadstoffen belasteten Luft in Limburg und den zahlreichen verschwundenen Feldwegen im Landkreis. Außerdem habe man viele qualifizierte Stellungnahmen zu Bauleitplanungen abgegeben, an Bachschauen teilgenommen, sich für die Wildkatze eingesetzt, 13 Wanderungen durchgeführt, monatliche Treffen veranstaltet und erneut den Umweltpreis, die „Süße Orange“, vergeben, diesmal an das Repair-Café Limburg.
Die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort, und Hermann Maxeiner hielt einen Bildervortrag über Wandertouren in Südwestfrankreich.
Bei den Vorstandswahlen wurde Gerd Zimmermann (Ennerich) als Erster Vorsitzender in seinem Amt bestätigt, einstimmig wiedergewählt wurden auch Hermann Maxeiner (Kirberg) als Zweiter Vorsitzender, Dr. Jörg Rau (Niederzeuzheim) als Zweiter Vorsitzender und Kassenwart, Heike Hochkirch (Flacht) als Schriftführerin, Marlis Zimmermann (Ennerich) als Pressewartin, Doris Franz (Elkerhausen) als Beisitzerin und Philippe Trapp (Mensfelden) als Beisitzer.
Das nächste Monatstreffen des BUND-Kreisverbandes ist am 8. Mai um 20 Uhr im Scheunencafe in Faulbach. Nähere Informationen unter www.bund-limburg-weilburg.de.
Limburg-Weilburg/Villmar.- Immer wieder befasste sich der Kreisverband Limburg-Weilburg des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) in den vergangenen Monaten auf seinen Sitzungen mit Themen, die im Zusammenhang mit gesunder Ernährung, ökologischer Landwirtschaft und nachhaltigem Wirtschaften stehen. Eindeutig bezogen die Umweltschützer dabei Position gegen den Einsatz von Pestiziden - wie etwa Glyphosat - in der Landwirtschaft, gegen den gewachsenen Fleischkonsum, gegen lange Transportwege und gegen die Verwendung problematischer Zusatzstoffe bei der Lebensmittelproduktion.
Jetzt informierte sich eine Gruppe vor Ort über die Situation im heimischen Bäckerhandwerk und zeigte sich erfreut über die vielfältige, gesunde und umweltfreundliche Herstellung von Brot- und Backwaren in der Bäckerei Schmidt in Villmar. Ulrich Schmidt, der den Betrieb zusammen mit seiner Frau Bärbel, von seinem Vater übernommen hat und nun schon in der fünften Generation führt, erläuterte seine Grundsätze für die Bäckerei: „Bei uns wird alles frisch und selbst zubereitet und wir verwenden ausschließlich regionale, meist ökologisch produzierte Zutaten.“ Dadurch vermeide man lange Lieferwege und man wisse genau, woher das verwendete Getreide, die Eier, die Milch und weitere Lebensmittel wie Erdbeeren, Himbeeren oder Kürbiskerne stammen. Auch habe man sich bewusst gegen die Ausweitung der Bäckerei auf mehrere Filialen entschieden, denn dann müsse man meist anders backen und auch Fertigprodukte einsetzen. „Wir müssen nicht jedes Produkt bis Ladenschluss vorrätig haben, wie etwa die Filialen in den Supermärkten, und vermeiden so, dass jeden Abend große Mengen nicht verkaufter Brote und Kuchen weggeworfen werden müssen.“ Auch sei er flexibel, um auf den Bedarf oder spezielle Kundenwünsche einzugehen, etwa bei Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe: „Dann gehe ich auch nachmittags nochmal in die Backstube und backe.“ Ulrich Schmidt bedauert, dass immer mehr kleine Bäckereien und auch sonstige kleine Handwerksbetriebe schließen. „Gerade im Bäckereibetrieb ist es schwer Nachwuchs zu finden. Wir beginnen schon um drei Uhr mit dem Backen, haben meist eine Sechs-Tage-Woche und die vierzig Stunden Wochenarbeitszeit sind schon am Mittwochnachmittag erreicht.“ Aber Freude macht dem Brotbäcker aus Leidenschaft sein Beruf dennoch, genau wie seiner Frau Bärbel, die zusammen mit zwei Mitarbeiterinnen für den Verkauf zuständig ist. Bärbel Schmidt: „Unsere Bäckerei ist auch ein Kommunikationszentrum, denn so viele Plätze zum Gespräch und Informationsaustausch wie früher gibt es heute nicht mehr.“ Und man habe auch einen Lieferservice für ältere Kunden, biete vor Ort Kaffee und Kuchen an und verkaufe zusätzlich Produkte anderer Hersteller aus der Region, wie etwa Rapsöl aus Lindenholzhausen, Honig aus Villmar oder Marmelade und Kürbiskerne aus Mensfelden. BUND-Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann: „Diese kleine Villmarer Bäckerei ist ein gelungenes Musterbeispiel für regionale Vermarktung, für eine nachhaltige und umweltfreundliche Produktion und für Kundenfreundlichkeit. Wir hoffen sehr, dass sie noch lange bestehen und ihren Grundsätzen treu bleibt und so zu einer gesunden Ernährung und zur Belebung des Villmarer Ortskerns beiträgt.“
Foto: Bärbel (links) und Ulrich Schmidt (rechts) zusammen mit dem BUND-Kreisvorsitzenden Gerd Zimmermann (3. von links) und BUND-Mitgliedern in der Backstube der Villmarer Bäckerei
Limburg-Weilburg.- Eine objektive Auseinandersetzung mit der Windkraft forderte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Skrupellose Geschäftemacher seien ebenso kritisch zu sehen wie fanatische Gegner, die die Gefahren für Vögel und Fledermäuse ignorierten, die durch Verkehr, Stromleitungen und Glasflächen, aber auch durch Flächenversiegelung, die konventionelle Landwirtschaft mit ihren problematischen Spritz- und Düngemitteln und durch den Klimawandel ausgingen. „Die Bundesrepublik entfernt sich immer mehr von ihren Klimaschutzzielen und mit Billigfliegern, Fernbussen und Dieselfahrzeugen werden aus unserer Sicht positive Ankündigungen von gegenteiligen Handlungen begleitet“, bedauerte er. Es gelte aber auch Erfolge wahrzunehmen, wie den Erhalt der Frischluftschneise Großbachtal in Limburg und dass es dank vieler ehrenamtlicher Arbeitseinsätze seitens der BUND-Mitglieder gelungen sei, die Heide am Mensfelder Kopf zu retten und das einzigartige Naturschutzgebiet wieder zu einem lohnenswerten Ausflugsziel zu machen. In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann insgesamt eine positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes. Qualifizierte Stellungnahmen, die Teilnahme an Bachschauen, die Durchführung monatlicher Wanderungen, Arbeitseinsätze in der Natur und das engagierte Eintreten bei aktuellen Natur- und Umweltschutzproblematiken seien immer Bestandteil des Ehrenamtes vorallem der Vorstandsmitglieder. Zudem werde in den Monatssitzungen stets über regionale und überregionale Umweltthemen informiert. Besonders hob er den Luftreinhalteplan der Stadt Limburg hervor, der den BUND auch zukünftig auf Kreis- und Landesebene beschäftigen werde.
Als Vertreter des BUND-Hessen informierte Landesgeschäftsführer Michael Rothkegel über Forderungen des BUND zum Klimaschutz, zum Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen und zur Werraversalzung. Eine besondere Freude war es für ihn mit Marlis und Gerd Zimmermann ein Ehepaar zu ehren, das seit dreißig Jahren engagiert in Vorstandsfunktionen im BUND tätig ist. Marlis Zimmermann ist seit der Gründung des Ortsverbandes Runkel 1986 dessen Vorsitzende und Gerd Zimmermann ist seit 1987 BUND-Kreisvorsitzender. Gewürdigt wurde auch das Engagement von Dr. Jörg Rau, der seit der Gründung des Kreisverbandes im Jahr 1980, also seit 37 Jahren, das Amt des Kassenwarts innehat.
Das nächste Monatstreffen des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg ist am 2. Mai um 20 Uhr im Scheunencafe in Faulbach.
Foto: (von links): Ehrung für mehr als 30 Jahre ehrenamtliches Engagement im BUND: Dr. Jörg Rau, Marlis Zimmermann, Gerd Zimmermann
Limburg-Weilburg.- Bereits seit vielen Jahren setzt sich der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Wildkatze ein: mit Fördermaßnahmen für grüne Korridore, Informationsveranstaltungen über Aussehen und Verbreitung der Wildkatze, Beteiligung an Bestandserforschungen und nicht zuletzt mit einer Patenschaft für eine Wildkatze im Tiergarten Weilburg, wie Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann anlässlich des vierten Tags der Nachhaltigkeit des Landes Hessen betonte. Im Weilburger Tiergarten stellten der BUND und HESSEN-FORST die gemeinsamen Aktivitäten im Wildkatzenschutz vor.
„Der Schutz der seltenen Wildkatze als Stellvertreterin für viele andere Tierarten des Waldes ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt“, erklärte Susanne Schneider, Managerin Naturschutzprojekte beim BUND Hessen. Das Motto des diesjährigen Tags der Nachhaltigkeit „Beobachten - Erleben - Schützen: Hessen aktiv für Biologische Vielfalt" verdeutliche auch: „Man kann nur das schützen, was man kennt.“ Seit 30 Jahren engagiert sich der BUND beim Aufbau eines grünen Wegenetzes quer durch Deutschland, um die Wildkatze zu retten. Wichtig sei dabei neben der Wiederherstellung von geeigneten Lebensräumen auch die Information über Aussehen, Lebensweise und Schutzmöglichkeiten der Wildkatze. Durch die Verfolgung durch den Menschen und den Verlust von Lebensraum war sie fast ausgerottet und kann sich heute dank intensiver Schutzbemühungen langsam wieder in Hessen ausbreiten. Aktuell wird der Bestand der Wildkatze in Hessen auf ungefähr 600 Tiere geschätzt. Auch in den Waldgebieten des Kreises Limburg-Weilburg kommt die Wildkatze vermutlich inzwischen wieder flächendeckend vor. „Für den BUND ist HESSEN-FORST dabei ein sehr wichtiger Partner“, lobte Susanne Schneider. So seien beispielsweise aus dem Tierpark Weilburg zwischen 2001 und 2014 über 20 Wildkatzen erfolgreich ausgewildert worden. „Der Schutz der biologischen Vielfalt heißt neben der Umsetzung von praktischen Maßnahmen vor allem auch, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und heimische Wildtiere erlebbar zu machen“, sagte Jürgen Stroh, Leiter des Wildparks Tiergarten Weilburg.
Limburg-Weilburg.- In den nächsten Wochen sind wieder mehrere junge Leute im Auftrag des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg im Landkreis unterwegs, um den Bürgerinnen und Bürgern den Natur- und Umweltschutz-Gedanken näher zu bringen und für eine Unterstützung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zu werben. Mit Tablets weisen die Studenten auf die wichtigsten Schwerpunkte der ehrenamtlichen Arbeit des BUND im Landkreis hin. Bereits im vergangenen Jahr konnte die Aktion erfolgreich im Altkreis Oberlahn durchgeführt werden.
„Wir wollen direkt auf die Menschen zugehen, an ihrer Haustür klingeln und ihnen bei Interesse unsere jahrzehntelang geleistete Arbeit peönlich vorstellen. Es geht darum, die Bevölkerung vom Nutzen unserer ehrenamtlichen Arbeit für Mensch und Natur in unserem schönen Landkreis zu überzeugen”, so Gerd Zimmermann (Ennerich), Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg. Man wolle Bürgerinnen und Bürger bitten, sich mit einem freiwählbaren Beitrag für den lokalen Umweltschutz zu engagieren. Hermann Maxeiner (Kirberg), stellvertretender Kreisvorsitzender und von 2006 bis 2015 Mitglied des BUND-Landesvorstands Hessen: „Mit einer Mitgliedschaft beim BUND kann man helfen, unsere Aktivitäten, zum Beispiel bei Pflegemaßnahmen im Bereich des Naturschutzes, bei der Entwicklung von Ideen und Konzepten zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen oder bei unserem Einsatz für reine Luft, gesunde Böden und sauberes Wasser, zu unterstützen. Unser Wunsch sind neue aktive und passive Mitglieder im Landkreis.”
Die Unterstützungsaktion beginnt am 11. Juli und startet in Waldbrunn. Die Werberinnen und Werber sind im Altkreis Limburg von Montag bis Samstag von 12 bis 21 Uhr unterwegs und sind an ihren weißen BUND-T-Shirts gut zu erkennen. Sie tragen Mitarbeiterausweise des BUND, Bargeldspenden werden keine entgegen genommen. Die Studenten werden über die Projekte und die Arbeit des BUND informieren und um dessen Unterstützung als Mitglied bitten. Auskunft zur BUND-Unterstützungsaktion geben Gerd Zimmermann, Telefon 064821773, Hermann Maxeiner, Telefon 064382946 und Dr. Jörg Rau, Telefon 064333637.
Limburg-Weilburg.- „Auch wenn in der Öffentlichkeit im vergangenen Jahr die Griechenlandkrise, das große und wichtige Problem der Flüchtlinge und jetzt die Terroranschläge im Mittelpunkt standen, gibt es weiterhin drängende Fragen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes“, betonte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Das Beispiel „Glyphosateinsatz in Limburg“ zeige, dass fast alle für die Umwelt und die Natur seien, allerdings nur wenn keine Kosten entstünden und keinerlei Einschränkungen damit verbunden seien. Zimmermann kritisierte auch, dass die Energiewende nur sehr zögerlich voran komme und betonte: „Wir werden weiterhin für Erneuerbare Energien werben und uns als BUND für die Realisierung von Windkraftanlagen einsetzen, wenn die Belange des Naturschutzes an den vorgesehenen Standorten angemessen berücksichtigt werden.“
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes: „Unsere Arbeit als Kreisverband findet an vielen unterschiedlichen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes statt. Wir sind oft erfolgreich, auch wenn es meist kleine Schritte sind und ein Umdenken und Veränderungen viel Zeit brauchen. Aber wir lassen uns in unserem Engagement nicht entmutigen.“
Besonders hob er die Auseinandersetzung mit hochaktuellen Themen wie den geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA hervor, deren Realisierung zu massiven Nachteilen für die gesamte Bevölkerung in Deutschland führen würde. „Wir wären vollständig dem Diktat der USA ausgeliefert und unsere wertvollen Standards und Regelungen in Sachen Natur- und Umweltschutz, Gesundheit oder Daseinsvorsorge wären nichtig.“ Auch der Widerstand gegen den gesundheitlich überaus bedenklichen Einsatz von Glyphosat und die Unterstützung ökologischer Landwirtschaft werde weiterhin ein wichtiges Ziel des BUND sein: „Glyphosathaltige Herbizide können sich verheerend auf die menschliche Gesundheit auswirken und sie tragen zum dramatischen Verlust der Artenvielfalt bei. Wir werden uns auch zukünftig dafür einsetzen, dass Glyphosat geächtet wird und auch im Landkreis nicht mehr im Handel ist.“ In seinem Ausblick auf weitere Aktivitäten nannte Zimmermann neben dem Thema Biodiversität auch das Engagement für den Klimaschutz und bessere Luft in Limburg, für die Vermeidung von Plastikmüll, für Verbesserungen im ÖPNV und für den Erhalt von Feldwegen. Geplant sei auch die Verwirklichung eines Schwalbenprojektes zur Rettung von Mehl- und Rauchschwalben im Landkreis. Seinen besonderen Dank richtete er an die Aktiven, die durch zahlreiche Arbeitseinsätze und intensive Pflegemaßnahmen dafür gesorgt haben, dass die vom Aussterben bedrohte Heide am Mensfelder Kopf gerettet werden konnte. Außerdem habe man eine Schafherde betreut und zur Landschaftspflege eingesetzt, Bäume und Sträucher gepflanzt, Nistkästen aufgehängt, 19 Wanderungen durchgeführt, monatliche Treffen veranstaltet und erneut den Umweltpreis, die „Süße Orange“, vergeben, diesmal an den Waldkindergarten Bad Camberg. Erfreut zeigte sich Zimmermann über die gute Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbänden, mit Kirchen und politischen Gremien und über die erfolgreich verlaufene Mitgliederwerbung, die im Sommer fortsetzt werde. Dr. Jörg Rau dankte er für die vielen fundierten Stellungnahmen zu Bauleitplanungen. Neuer Vertreter in der Naturlandstiftung ist Horst Kreth, der die Nachfolge von Georg Geis antrat.
Die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort, und Hermann Maxeiner berichtete in einem Bildervortrag Interessantes über Natur und Kultur in Portugal.
Limburg-Weilburg.- Mehr als 80 Kinder haben ihre Kindergartenzeit seit der Eröffnung des Bad Camberger Waldkindergartens im Jahre 2007 ganztägig in der freien Natur verbracht. Dies war für den BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg ein guter Grund, den seit dem Jahr 2000 alljährlich verliehenen Umweltpreis für vorbildliches ökologisches Handeln, die „Süße Orange“, diesmal an den Waldkindergarten Wurzelzwerge e.V. Bad Camberg zu vergeben.
Wie Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann (Ennerich) in seiner Rede bei der Preisübergabe im Beisein von Kindergartenkindern, Erzieherinnen, Eltern, dem Bad Camberger Bürgermeister Wolfgang Erk und Stadtverordnetenvorsteher Heinz Schaus und den Mitgliedern des BUND-Kreisvorstands betonte, habe es in diesem Jahr besonders viele gute Vorschläge für die Auszeichnung gegeben. Aber, so Zimmermann, sei man sich in der Jury sehr schnell einig gewesen, dass hier Hervorragendes geleistet werde. „Wir glauben, dass sich bei den Kindern durch das Leben hier im Wald Verständnis für die Natur und Liebe zur Natur entwickelt. Der Bewegungsdrang kann ausgelebt werden, es gibt viel Raum für Kreativität und Fantasie. Für uns als BUND ist dieses tagtägliche Heranführen der Kinder an die Natur, die Achtung vor Tieren und Pflanzen, das Schaffen eines Umweltbewusstseins schon in frühester Kindheit etwas ganz Entscheidendes und etwas sehr Wichtiges.“ Er verwies auf die besondere Bedeutung der Kindergartenzeit für Kinder: „Sie lernen nicht nur soziales Verhalten im gemeinsamen Spielen, im Umgang miteinander, im Agieren in einer Kindergruppe. Kinder sind in diesem Alter auch besonders wissbegierig, sie lernen schnell und gut und sind voller Begeisterung und Entdeckerfreude.“ Im Bad Camberger Waldkindergarten arbeiten die Kinder mit den vielfältigen Bau- und Bastelmaterialien, die der Wald im Jahresverlauf zur Verfügung stellt. Sie lernen Mistkäfer zu umgehen, Blumen stehen zu lassen, Pilze zu respektieren und sie beobachten die Vogelaufzucht und den Vogelzug. Voller Freude erklettern sie die Baumwipfel, retten Regenwürmer, zählen Baumringe, hören Regentropfen regnen, hüpfen begeistert Pfützen leer und formen Matschknödel. Leise lauschen sie dem Wind in den Bäumen und schreien auch manchmal laut durch den Wald.
Ein besonderes Dankeschön richtete Zimmermann an die Erzieherinnen Gabi Müller, Marion Seeger, Cornelia Appel und Eter Kaya, die gemeinsam mit engagierten Eltern und den beiden Vorsitzenden des Trägervereins, Claudia Gondermann und Susann Knab, das Modell Waldkindergarten Wurzelzwerge in Bad Camberg zum Erfolgsmodell werden ließen. Als Geschenk hatte der BUND drei einfache Bausätze für Nistkästen mitgebracht und als Spende vom Bioladen in Hadamar-Faulbach für jedes Kind eine Orange.
Limburg-Weilburg.- In den nächsten Wochen sind mehrere junge Leute im Auftrag des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg im gesamten Landkreis unterwegs, um den Bürgerinnen und Bürgern den Natur- und Umweltschutz-Gedanken näher zu bringen und für eine Unterstützung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zu werben. Verteilt werden soll dabei von den Studenten auch ein Informationsblatt, das vom Kreisvorstand erstellt wurde und auf dem die wichtigsten Schwerpunkte der ehrenamtlichen Arbeit des BUND im Landkreis aufgelistet sind.
„Wir wollen mit dieser Aktion direkt auf die Menschen zugehen, an ihrer Haustür klingeln und ihnen bei Interesse unsere jahrzehntelang geleistete Arbeit persönlich vorstellen. Es geht darum, die Bevölkerung vom Nutzen unserer ehrenamtlichen Arbeit für Mensch und Natur in unserem schönen Landkreis zu überzeugen”, so Gerd Zimmermann (Ennerich), Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg. Man wolle Bürgerinnen und Bürger bitten, sich mit einem freiwählbaren Beitrag für den lokalen Umweltschutz zu engagieren. Hermann Maxeiner (Kirberg), stellvertretender Kreisvorsitzender und von 2006 bis 2015 Mitglied des BUND-Landesvorstands Hessen: „Mit einer Mitgliedschaft beim BUND kann man helfen, unsere Aktivitäten, zum Beispiel bei Pflegemaßnahmen im Bereich des Naturschutzes, bei der Entwicklung von Ideen und Konzepten zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen oder bei unserem Einsatz für reine Luft, gesunde Böden und sauberes Wasser, zu unterstützen. Unser Wunsch sind neue aktive und passive Mitglieder im Landkreis.”
Die Unterstützungsaktion läuft seit dem 10. August und startete in Weilburg. Die Werberinnen und Werber sind von Montag bis Samstag von 12 bis 21 Uhr unterwegs und sind an ihren weißen BUND-T-Shirts gut zu erkennen. Sie tragen Mitarbeiterausweise des BUND, Bargeldspenden werden keine entgegen genommen. Die Studenten werden über die Projekte und die Arbeit des BUND informieren und um dessen Unterstützung als Mitglied bitten. Auskunft zur BUND-Unterstützungsaktion geben Gerd Zimmermann, Telefon 064821773 und Hermann Maxeiner, Telefon 064382946.
Foto: Fünf junge Leute aus dem Werbeteam gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern des BUND-Kreisverbands Limburg-Weilburg beim Start der BUND-Werbeaktion in Weilburg:
(von links): Marlis Zimmermann, Hermann Maxeiner, Kristin Scholz, Tobias Prasse, Maximilian Prasse, Nina Schätz, Lea Weber und Dr. Jörg Rau
Limburg-Weilburg.- Bei den Vorstandswahlen des Kreisverbandes Limburg-Weilburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) wurde Gerd Zimmermann (Ennerich) als Erster Vorsitzender in seinem Amt bestätigt, einstimmig wiedergewählt wurden auch Hermann Maxeiner (Kirberg) als Zweiter Vorsitzender, Dr. Jörg Rau (Niederzeuzheim) als Zweiter Vorsitzender und Kassenwart, Heike Hochkirch (Flacht) als Schriftführerin, Marlis Zimmermann (Ennerich) als Pressewartin, Doris Franz (Elkerhausen) als Beisitzerin und Philippe Trapp (Mensfelden) als Beisitzer. Der Landesgeschäftsführer des BUND-Hessen, Michael Rothkegel, dankte für die überaus engagierte Arbeit des Kreisvorstandes und lobte die vielfältigen Aktivitäten im Dienste von Natur- und Umweltschutz im Landkreis Limburg-Weilburg.
Zuvor hatte sich Gerd Zimmermann in seinem Rückblick zufrieden gezeigt über das erfolgreiche Wirken des BUND und besonders hingewiesen auf die gute Öffentlichkeitsarbeit zur Verleihung des Umweltpreises „Süße Orange”, zu Pestiziden in der Landwirtschaft, zu naturzerstörerischen Eingriffen am Ennericher Wasserwerk und zur verhinderten Bebauung der alten Limburger Autobahnbrücke. Er berichtete vom vielfältigen Engagement für Windkraftanlagen als Alternative zur Atomenergie, von Baumpflanzaktionen im Kreisgebiet, der Anbringung von Dohlennistkästen in Ellar, intensiven Pflegemaßnahmen und der Betreuung von Flächen am Mensfelder Kopf durch die BUNDeigene Schafherde. Besonders erfreut sei man über einen der Hauptgewinne in einem Wettbewerb der Firma Alnatura, der zur Rettung der Heidelandschaft am Mensfelder Kopf eingesetzt werde. Verlängert habe man die bereits seit einigen Jahren bestehende Patenschaft für eine Wildkatze im Tiergarten Weilburg und die Beteiligung an einer Solaranlage auf dem Offheimer Schwimmbad. Sehr gut sei die Resonanz gewesen bei den monatlichen Sitzungen und den regelmäßig angebotenen Wanderungen sowie bei der Teilnahme an einer Demonstration zur Energiewende in Wiesbaden und an der Besichtigung einer Biogasanlage in Villmar. Besonders dankte er den Vorstandsmitglieder für ihre gute ehrenamtliche Mitarbeit. Dr. Jörg Rau engagiert sich außerdem als Vorsitzender des Naturschutzbeirats, im BUND-Landesrat und in der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände im Landkreis und Hermann Maxeiner als Mitglied im BUND-Landesvorstand und als Bundesdelegierter.
Kritisch merkte Zimmermann an, dass vieles aus seiner Bilanz von der letzten Jahreshauptversammlung zur weltweiten Umweltpolitik leider noch heute gelte, denn auch vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima blieben die Zweifel am Erfolg der Energiewende bestehen, es drohe sogar der Bau neuer Atomkraftwerke in England mit Geldern der EU. „Statt einer sachlichen Auseinandersetzung mit geplanten Standorten für Windkraftanlagen wird häufig ein erbitterter Kampf gegen die Windkraft geführt, geleitet von einer grundsätzliche Ablehnung und ohne das Aufzeigen von Alternativen.” Er verwies auch auf einen Offenen Brief, den man an heimische Politiker geschickt habe: „Es drohen weiterhin Freihandelsabkommen, die schlimme Auswirkungen für die Verbraucher, die Umwelt und die demokratischen Handlungsmöglichkeiten befürchten lassen. Geheimverhandlungen und unter öffentlichem Druck erzwungene Teilveröffentlichungen sind nicht geeignet uns von unserer Ablehnung abzubringen. Weiterhin gilt: statt einem unbegrenzten freien Welthandel müssen ein fairer Handel und gentechnikfreie Produktionsweisen die angestrebten Ziele sein.” Wie es um die Glaubwürdigkeit unserer Politiker bestellt sei, zeigten nicht zuletzt das Gesetz zur Energetischen Sanierung von Wohngebäuden und die Sorglosigkeit beim Getränkepfand. „Ende des letzten Jahres wurde lautstark verkündet, wie wichtig für die Wirtschaft und die Umwelt das Gesetz zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden ist. Die Ablehnung eines einzigen, nämlich des bayrischen Ministerpräsidenten, Monate später reicht aber schon aus, das Projekt zu stoppen oder zumindest auf unbestimmte Zeit zu verschieben.” Beim Getränkepfand strebe die Bundesregierung eine Quote von 80% für Mehrwegflaschen an, z. Zt. seien es 45,7%, Tendenz fallend. Trotz der Absicht von CocaCola den Einweganteil drastisch zu erhöhen sehe die Bundesumweltministerin keinen Handlungsbedarf, weil man die Getränkehersteller „nicht über Gebühr” belasten wolle. Hoffnungsfroh zeigte sich Zimmermann hinsichtlich der Absicht der EU, der Plastiktüte den Kampf anzusagen, wenngleich die Bundesregierung bisher sehr zurückhaltend reagiert habe.
Die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort, und als Mitglied des Landesvorstandes Hessen und Bundesdelegierter informierte der stellvertretende Kreisvorsitzende Hermann Maxeiner über die überregionale Arbeit des BUND. Landesgeschäftsführer Rothkegel zog eine kritische Bilanz nach einem Jahr schwarz-grüner Landespolitik. Mit 26.000 Mitgliedern sei der BUND-Hessen nach Bayern und Baden-Württemberg stärkster Landesverband und bringe sich aktiv in die Umweltpolitik ein. In seinem Ausblick auf zukünftige Aktivitäten auf Kreisebene nannte Zimmermann die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, den Widerstand gegen das Verschwinden von Feldwegen und den Protest gegen die geplanten Freihandelsabkommen sowie eine Exkursion zur Grube Messel. Das nächste Monatstreffen des BUND-Kreisverbandes ist am 7. April um 20 Uhr im Scheunencafe in Faulbach. Nähere Informationen unter www.bund-limburg-weilburg.de.
Für vorbildliches ökologisches Handeln im Jahr 2014 Jahr erhielt die Waldgruppe des Evangelischen Dekanats Runkel den Umweltpreis 'Süße Orange' des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg. In seiner Laudatio sagte BUND-Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann: „Ein Zitat, das Albert Einstein zugeschrieben wird, lautet: 'Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.' Deutlich wird damit die große Bedeutung der Bienen und die große Wertschätzung, die wir den Bienen zukommen lassen sollten. Sie sind für das ökologische Gleichgewicht und die Ernährung der Menschen lebensnotwendig. Der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft ist eine Bedrohung der Bienen. Ihr Immunsystem wird geschwächt und dadurch wird die Anfälligkeit für Krankheitserreger erhöht, z.B. für die Varroamilbe. In den letzten Jahren haben sich die Verluste bei Bienenvölkern auf beängstigende Weise vervielfacht. Hoffentlich bleiben uns Zustände wie im Südwesten Chinas erspart: dort müssen Menschen in Handarbeit großflächig die Pollen von Blüte zu Blüte verteilen, weil es keine Bienen mehr gibt. Eindrucksvoll dokumentiert in dem Film 'More than honey'. Unsere Preisträgerin der Süßen Orange 2014, die Waldgruppe des Evangelischen Dekanats Runkel, hat sich mit der Thematik Bienen beschäftigt und aus unserer Sicht Vorbildliches geleistet. Vor einigen Jahren haben Thomas Eberl, Pfarrer für Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Runkel, und Sabine Schmitt-Jost versucht, mit einigen Interessierten ein Stück Wald zu erwerben, um es für die pädagogische Gemeindearbeit und Gottesdienste im Freien zu verwenden. Pfarrer Eberl hat gemeinsam mit uns als BUND-Kreisverband bereits im Jahr 2010 eine Veranstaltungsreihe durchgeführt zur Studie 'Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt'. Die Idee der Waldgruppe, in einem konkreten Waldstück die Verantwortung für die Natur mit gelebtem Glauben zu verbinden, ließ sich nicht verwirklichen. Im Oktober 2013 ergab sich jedoch völlig überraschend eine neue Perspektive: Waldarbeiter fällten auf dem Gebiet des geplanten 'Friedwald' im Ennericher Wald versehentlich einen geschützten Habitatbaum. Dabei entdeckten sie zwei Bienenvölker. Sie informierten Dr. Stefan Tron, Biologe und Gemeindepädagoge im Evangelischen Dekanat. Er sorgte mit dem Imker Rudi Maurer (Langhecke) für die Rettung der Bienen. Aus dieser Situation entstand eine neue Projektidee: ein Bienenvolk wandert durch die Kirchengemeinden und veranschaulicht eindrucksvoll das Thema 'Bewahrung der Schöpfung'. Im Frühjahr startete dann die mehrere Monate dauernde Tour der Bienen durch verschiedene Kirchengemeinden und ihr Einsatz vor allem in Kindergottesdiensten und Schulklassen. Für uns als BUND sind folgende Gesichtspunkte dabei besonders erfreulich:
Wir hoffen, dass auch durch dieses Engagement immer mehr Menschen bewusst wird, wie kritisch die Situation der Bienen bereits ist. In den Feldern blühen fast keine Blumen mehr und die Ackerrandstreifen werden immer weniger. Die Waldgruppe des Evangelischen Dekanats Runkel hat dazu beigetragen, die Thematik und Problematik der Bienen bekannter zu machen. Wir hoffen, dass sich in naher Zukunft die Situation der Bienen verbessert. Was den Bienen nutzt, hilft auch den Menschen.”
Mit einem fulminanten Auftritt sorgten die „Nice Guys” aus Limburg-Eschhofen auf der diesjährigen Kulturveranstaltung des BUND-Ortsverbandes Runkel/Ennerich zwei Stunden lang für große Begeisterung und ernteten viel Lob und tosenden Applaus. Unter dem Titel „Alles im grünen Bereich” hatte der BUND diesmal die fünf Sänger aus dem Nachbarort zu Gast, die schon seit 2003 in ihrer Freizeit A-Capella-Musik vom Feinsten zum Besten geben und inzwischen überaus gefragt sind. Alle Songs, auch die Begleitpercussion, werden ausschließlich mit den Stimmen und ohne die Unterstützung von Instrumenten wiedergegeben. Ihre Vorbilder sind die berühmten „Wise Guys” aus Köln, deren Lieder sie teilweise originalgetreu, teilweise mit veränderten, der Region angepassten Texten präsentieren. Die Tenöre Ansgar Sehr, Mario Hilb und Andreas Baumann, der Bariton Bernhard Wagner und Bass Klaus Kowalsky boten bei ihrem Auftritt in Ennerich einen bunten Querschnitt ihres mittlerweile sehr ansehnlichen Repertoires an Liedern. Mit großem Talent, hervorragenden Stimmen und sichtbarer Freude bescherten sie den über zweihundert Zuhörerinnen und Zuhörern einen großartigen Abend und konnten erst nach mehreren Zugaben die Bühne verlassen.
Marlis Zimmermann, die Vorsitzende des BUND-Ortsverbandes, wies in ihrer Begrüßungsansprache darauf hin, dass der Erlös wie in den vergangenen Jahren bestimmt ist für Umwelt- und Naturschutzprojekte. Gefördert werden das Naturreservat im ehemaligen Todesstreifen zwischen BRD und DDR, genannt das „Grüne Band”, sowie das Rettungsnetz Wildkatze des BUND-Hessen. Dankesworte sprach der Runkeler Bürgermeister Friedhelm Bender, der das besondere Engagement des BUND für die Natur und auch für das kulturelle Leben würdigte.
Limburg-Weilburg.- Anlässlich des dritten Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima äußerte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung erneut massive Zweifel an einer wirklichen Energiewende in Deutschland: „Seit Jahren fehlt seitens der Politik ein überzeugendes Konzept für Energieeinsparungen, für eine intensive Nutzung erneuerbarer Energien und für eine dezentrale Erzeugung, die gigantische Stromleitungen überflüssig macht.” Er forderte zur Teilnahme an der Energiewendedemonstration am 22. März in Wiesbaden auf. Auch im Landkreis sei das Thema Windkraft aktueller denn je.
Er bedauerte, dass sachliche Argumente für eine nachhaltige Energiewende in der Öffentlichkeit zu wenig Beachtung fänden und stattdessen von einigen erbitterten Windkraftgegnern unrealistische Schreckensszenarien aufgezeigt würden. „Natur- und Artenschutz sind ohne Umwelt- und Klimaschutz zum Scheitern verurteilt. Wir brauchen die Windenergie, um Atom- und Kohlestrom zu ersetzen, und der Bau von Windkraftanlagen ist grundsätzlich zu befürworten. Allerdings sollten sie nicht in besonders schützenswerten Gebieten errichtet werden.”
Kritisch setzte sich Zimmermann auch mit dem Thema Gentechnik in der Landwirtschaft und mit dem drohenden Freihandelsabkommen auseinander: „Hier werden Grenzwerte und Umweltauflagen verändert mit verheerenden Auswirkungen für unsere Zukunft. Statt einem unbegrenzt freien Welthandel müssen ein fairer Handel und gentechnikfreie Produktionsweisen Ziele sein.” In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes.
Besonders hob er die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Biogasanlagen, Brückenbauten, Gewässer- und Trinkwasserverunreinigungen und verschwundene Feldwege hervor und die gute Zusammenarbeit mit einigen Schulen im Landkreis. Auch habe man wieder zahlreiche Hochstammobstbäume gepflanzt und Arbeitseinsätze am Mensfelder Kopf und auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Oberneisen durchgeführt. Erneut verlängert wurde die Patenschaft für eine Wildkatze im Weilburger Tierpark und der alljährlich vergebene Umweltpreis, die „Süße Orange”, ging diesmal an die beiden Weltläden in Limburg und Weilburg. Positiv konstatierte Zimmermann, dass der BUND-Kreisverband mit seinen Anliegen und Vorschlägen ernst genommen werde.
Die Vertreterinnen der Ortsverbände Runkel und Weilburg, Marlis Zimmermann und Martina Adams, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort. In seinem Ausblick auf die weitere Arbeit des Kreisverbandes betonte Gerd Zimmermann, dass man sich auch in Zukunft kritisch und sachlich mit anstehenden Fragen des Umwelt- und Naturschutzes auseinandersetzen werde. Geplant seien außerdem wieder monatliche Wanderungen und einige interessante Exkursionen, beispielsweise die Besichtigung der Grube Messel, einer Forschungsstation zum Klimawandel und einer heimischen Biogasanlage.
Seit 2000, also nun zum 14. Mal, verleiht der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg alljährlich den Umweltpreis, die „Süße Orange”, für vorbildliches ökologisches Handeln. In diesem Jahr fiel die Entscheidung auf die beiden Weltläden in Limburg und Weilburg. Weltweit hungern mehr als eine Milliarde Menschen und dies obwohl in vielen Regionen der Welt Lebensmittelüberschüsse produziert werden. Eine Agrarpolitik aber, die Massenproduktion unter hohen ökologischen und sozialen Kosten fördert und auf ungebremsten Export setzt, ruiniert bäuerliche Strukturen weltweit. Zusätzlich verschärft wird zukünftig die Ernährungsproblematik in vielen Regionen durch die Folgen des Klimawandels. Eine globale Agrarwende hin zu kleinbäuerlicher und ökologischer Landwirtschaft ist deshalb unbedingt erforderlich.
Weltläden bieten die Möglichkeit, diese Idee umzusetzen. Ihre angebotenen Produkte stammen aus fairem Handel, d.h. Menschen, die in der Landwirtschaft und im Handwerk arbeiten, erhalten für ihre Produkte einen angemessenen Preis, von dem sie zu menschenwürdigen Bedingungen leben können. Für den BUND ist besonders erfreulich, dass zu den Gedanken des fairen Handels auch das ökologische Wirtschaften eine immer größere Rolle spielt.
Der Eine-Welt-Laden Limburg e.V. wurde im November 1983 gegründet, der Weltladen Regenbogen e.V. Weilburg im Januar 1996. Seitdem haben viele ihrer Vereinsmitglieder in unzähligen Stunden dafür gesorgt, dass das Verständnis für die Probleme der sogenannten Dritten Welt gewachsen ist. Die Läden bieten ein reichhaltiges Sortiment an fair gehandelten Waren, sowohl Lebensmittel als auch Kunsthandwerk. Seminare, Vorträge und Aktionen sind ein fester Bestandteil der Vereinsarbeit. Für ihre gute Arbeit spricht, dass sowohl Weilburg als auch Limburg Fair-trade-Städte geworden sind.
Wer Christoph Weiherer immer noch nicht kennt, der hat etwas verpasst. Der niederbayerische Liedermacher steht mit Gitarre und urbayerischem Mundwerk seit mittlerweile elf Jahren auf kleinen und großen Bühnen - und das bei weitem nicht nur im bayerischen Raum. Mit seinem neuesten Programm „A Liad, a Freiheit und a Watschn” sorgte er im November auf Einladung des BUND-Ortsverbandes Runkel/Ennerich für große Begeisterung. Mit seinen knapp tausend absolvierten Auftritten und einem halben Dutzend veröffentlichten Alben gilt der „langhaarige Liederbombenleger” aus München als süddeutscher Bob Dylan und als Vorreiter der jungen deutschen Liedermacher-Szene.
Die sympathische, ungehobelte Art und Weise und die ausgezeichnete Bühnenpräsenz des hervorragenden Texters, amüsanten Erzählers und großartigen Gitarren- und Mundharmonikaspielers machten die Veranstaltung zu einem ganz besonderen Erlebnis. Christoph Weiherer ist kein Moralapostel, aber ein kritischer und umweltbewusster Beobachter unserer Gesellschaft. Und er hält überaus pfiffige, intelligente Lösungen für die unterschiedlichsten umweltpolitischen und sozialen Probleme parat: zum Tränenlachen, aber auch zum Nachdenklichwerden und überprüfen eigener Verhaltensweisen.
Für alle, die gute Veranstaltungen planen, ein absoluter Geheimtipp: www.weiherer.com.
Limburg-Weilburg.- „Leider werden die Probleme im Bereich Umwelt- und Naturschutz nicht weniger und Naturschutz ohne Umweltschutz führt in eine Sackgasse”, betonte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Er bedauerte, dass viele Standpunkte des BUND zu wenig oder erst viel später berücksichtigt werden und zitierte den BUND-Bundesvorsitzenden Hubert Weiger, indem er die Kommunalpolitiker aufforderte: „Kommt zu unseren Sitzungen, dann könnt ihr jetzt hören, welche Meinung ihr in zehn Jahren vertreten werdet.” Belege dafür seien beispielsweise die Entwicklungen im Bereich Mülltrennung, Recycling, Kompostierung und Solar-, Wind- und Atomenergie, mit denen die Positionen des BUND bestätigt wurden. In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der Aktivitäten des BUND-Kreisverbandes im vergangenen Jahr. Besonders hob er die Informationsveranstaltungen zum Thema Windkraft und zum Thema Biogasanlagen hervor und den Einsatz des Filmes „Taste the waste” an mehreren Schulen im Landkreis, bei dem es um die Verschwendung von Lebensmitteln gehe. Auch habe man wieder zahlreiche Arbeitseinsätze am Mensfelder Kopf und auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Oberneisen durchgeführt und mit großer Resonanz den jährlichen Umweltpreis „Süße Orange” verliehen, diesmal an den ökobauern Eckard Egenolf aus Hadamar-Faulbach. Die Patenschaft für eine Wildkatze im Weilburger Tierpark habe man erneut verlängert und eine Info-Tafel weise nun auf das hessenweite „Rettungsnetz Wildkatze” hin. Eine besondere Anerkennung für die vorbildliche, jahrzehntelange Mitarbeit im BUND-Kreisvorstand und für den Natur- und Umweltschutz auf Kreis- und Landesebene sei die Verleihung des Landesehrenbriefes an Dr. Jörg Rau gewesen. Positiv konstatierte Zimmermann, dass der BUND-Kreisverband mit seinen Anliegen und Vorschlägen ernst genommen werde.
Als Mitglied des Landesvorstandes Hessen und Bundesdelegierter informierte der stellvertretende Kreisvorsitzende Hermann Maxeiner über die überregionale Arbeit des BUND, und die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die zahlreichen Aktivitäten vor Ort. Kassenwart Dr. Jörg Rau legte den Kassenbericht vor, bevor dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt wurde.
In seinem Ausblick auf zukünftige neue Aktivitäten auf Kreisebene nannte Gerd Zimmermann einen geplanten Runden Tisch zum Thema Mobilität, eine Apfelsaftaktion im Herbst in Elz und die Gründung einer kreisweiten BUND-Familiengruppe, die besonders Kinder für den Umweltschutz begeistern möchte. Das Thema Energiewende mit den Bereichen Erneuerbare Energien, Biogas und Windkraft werde weiterhin Schwerpunkt sein, ebenso die Auseinandersetzung mit der Agrarwende und der Gentechnik in der Landwirtschaft. Hochaktuell werde man sich auch dem Problem Fracking und mit der europaweit drohenden Privatisierung der Wasserversorgung widmen.
Seit vielen Jahren setzt sich auch der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg mit unterschiedlichsten Aktivitäten für eine ökologische Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung, dem Schutz vor gentechnisch verunreinigten Lebensmitteln, dem Anbau und der Vermarktung regionaler Produkte und die Artenvielfalt ein. Mit Eckard Egenolf aus Hadamar-Faulbach wurde Anfang 2013 ein besonders engagierter Landwirt und Pionier des ökologischen Landbaus mit dem jährlich vom Kreisverband vergebenen Umweltpreis „Süße Orange” ausgezeichnet.
Eckard Egenolf, der ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Gießen absolviert hat, begann bereits 1982 mit der Umstellung des elterlichen Betriebes auf Bioanbau. Schon 1984 wurde der ökolandwirt Mitglied bei „Bioland” und eröffnete mit seiner Familie den ersten Hofladen im Keller des Wohnhauses. Während heutzutage Hofläden auch bei konventionell wirtschaftenden Betrieben durchaus üblich sind, wurde die Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte in Eigenregie damals von vielen noch mit Kopfschütteln begleitet. Im landwirtschaftlichen Betrieb werden nach den Prinzipien einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft heute Mütterkühe und Schweine gehalten und Roggen, Dinkel und Weizen angebaut. BUND-Landesvorstandsmitglied und stellvertretender Kreisvorsitzender Hermann Maxeiner würdigte in seiner Laudatio auch das Engagement des ökobauern als Ausbilder für Landwirtschaftsgehilfen, als Betreiber eines Scheunencafés und als Mitglied im Verein Landwirtschaft und ökologisches Gleichgewicht, in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, bei Robin Wood, im Verkehrsclub Deutschland (VCD) und im BUND. Und er lobte Egenolfs Durchhaltevermögen: „Es ist nicht leicht, ausgetretene Pfade zu verlassen, um eigene Vorstellungen zu verwirklichen, die nicht unbedingt mit der Mehrheitsmeinung übereinstimmen.”
Limburg-Weilburg.- „Das bedeutendste umweltpolitische Thema des vergangenen Jahres war die Katastrophe in Fukushima. Leider bedurfte es einer weiteren Katastrophe nach Tschernobyl, um den Ausstieg aus der Kernenergie bei uns und zumindest in einigen anderen Ländern voranzutreiben”, kritisierte der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Gerd Zimmermann (Ennerich) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. „Nun besteht der Verdacht, dass wahltaktische überlegungen bei einigen der politisch Verantwortlichen wesentlich zu einem Meinungsumschwung beigetragen haben. Ich glaube und hoffe aber, dass es sich bei vielen Politikern tatsächlich um Einsicht gehandelt hat.” Wichtig sei jetzt der konsequente Einstieg in alternative Energien und die verstärkte Förderung von Energiesparmaßnahmen. „Bei der Subventionierung alternativer Energien können wir nicht oft genug darauf hinweisen, dass der Kohlebergbau und die Atomenergie seit Jahrzehnten mit riesigen Milliardenbeträgen unterstützt wurden und die Entsorgung von radioaktiven Müll noch unzählige Milliarden kosten wird.” Überlegungen zur Kürzung der Vergütung von Solarstrom seien legitim, allerdings müsste angesichts des von Wirtschafts- und Umweltminister kurzfristig vorverlegten Kürzungstermins die Ernsthaftigkeit der von der Bundesregierung propagierten Energiewende infrage gestellt werden. Zimmermann: „Als BUND werden wir weiterhin intensiv dafür arbeiten, dass die Energiewende ein Erfolg und somit zum weltweiten Vorbild wird.”
In seinem Jahresrückblick zog Zimmermann eine positive Bilanz der Aktivitäten des BUND im vergangenen Jahr. Besonders hob er das Engagement für die Windkraft, die vielen Arbeitseinsätze am Mensfelder Kopf und die zahlreiche Stellungnahmen hervor. Erfreut zeigte er sich auch über die sehr positive Entwicklung der Mitgliederzahlen, die erfolgreiche Verhinderung des geplanten Basaltabbau am Heidenhäuschen. Auch habe man wieder den Umweltpreis „Süße Orange” verliehen und unter der Leitung von Philippe Trapp elf Wanderungen durchgeführt. Der Geschäftsführer des BUND-Landesverbandes, Michael Rothkegel, schilderte die Zusammenarbeit mit der Landesregierung in Sachen Nachhaltigkeit und Hermann Maxeiner informierte als Mitglied des Landesvorstandes über die landesweiten Projekte für Luchs und Wildkatze. Die Ortsvorsitzenden von Weilburg und von Runkel, Wilhelm-Friedrich Grote und Marlis Zimmermann, schilderten die Aktivitäten für Umwelt und Naturschutz vor Ort und Dr. Jörg Rau legte den Kassenbericht vor, bevor dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt wurde. Besonders für seine jahrzehntelange gute Arbeit gewürdigt wurde Gerd Zimmermann, der bereits seit 25 Jahren das Amt des Kreisvorsitzenden inne hat.
Bei den Vorstandswahlen wurde Zimmermann als Erster Vorsitzender in seinem Amt bestätigt, wiedergewählt wurden auch Hermann Maxeiner (Kirberg) als Zweiter Vorsitzender, Dr. Jörg Rau (Niederzeuzheim) als Zweiter Vorsitzender und Kassenwart, Marlis Zimmermann (Ennerich) als Pressewartin, Heike Hochkirch (Flacht) als Schriftführerin, Doris Franz (Elkerhausen) als Beisitzerin und Philippe Trapp (Mensfelden) als Beisitzer.
In seinem Ausblick für zukünftige neue Themen auf Kreisebene nannte Zimmermann ein Streuobstkonzept für den Landkreis und eine Apfelsaftaktion im Herbst in Elz, den Einsatz des Films „Taste the Waste” in Schulen des Kreises und eine Initiative gegen verschwundene Feldwege.
Das Foto zeigt den wiedergewählten Kreisvorstand:
von links:
(stehend): Philippe Trapp, Dr. Jörg Rau, Hermann Maxeiner, Gerd Zimmermann
(sitzend): Doris Franz, Heike Hochkirch, Marlis Zimmermann